Die Unternehmer­familie als besondere Ressource ist erst vor gar nicht so langer Zeit in den genaueren Fokus der Familien­unternehmens­forschung geraten. Der wirtschafts­wissen­schaftliche Blick hatte primär das Unter­nehmen im Blick, die Familie galt eher als schwer berechen­barer, potenziell störender Faktor, eine „Büchse der Pandora“ voller Irrationalität und Emotionalität. Heute ist unbestritten, dass die „Familiness“, die Familien­haftigkeit, durch die Familien­unter­nehmen geprägt sind, einen ent­scheidenden Wettbe­werbs­vorteil für das Unter­nehmen bedeuten kann. Die Betonung liegt auf dem Wörtchen „kann“, denn ob die Ressource als Qualität verfügbar ist und entsprechend genutzt werden kann, hängt entscheidend davon ab, wie die Familie sich selbst als Unter­nehmer­familie organisiert.

Arist von Schlippe, Prof. Dr. phil. habil., ist Diplom-Psychologe, Familientherapeut, Supervisor und Organisationsberater.

Nach fünf­jähriger Praxis­tätigkeit in der Kinder­psychiatrie war Arist von Schlippe 24 Jahre lang an der Universität Osnabrück als Dozent im Bereich Psycho­therapie und Klinische Psychologie tätig. Er ist seit 2005 Inhaber des Lehr­stuhls für "Führung und Dynamik von Familien­unternehmen" am Wittener Institutfür Familien­unternehmen (WIFU) an der Uni­versität Witten Herdecke.

Sein Forschungs­interesse gilt psycho­logischen Fragen, die mit Familien­unter­nehmen verbunden sind, insbesondere Familien­strategie und Familien­management, Konflikte und Konflikt­management in Familien­unternehmen, Unter­nehmens­nachfolge, Rolle von Geschichten im Familien­unter­nehmen („Power of Stories“), Werte­vermittlung und Unter­nehmens­kultur sowie generations­übergreifendes Unter­nehmer­tum.